Schüleraustausch Ibiza

Erster Schüleraustausch zwischen der Alexander-von-Humboldt-Schule Viernheim und dem IES Balàfia, einer integrativen Gesamtschule auf Ibiza

Vom 31. März bis zum 4. April 2025 fand der erste Teil eines bereichernden Schüleraustauschs zwischen der Alexander-von-Humboldt-Schule Viernheim, einer kooperativen Gesamtschule, und dem Instituto Balàfia auf Ibiza, einer integrativen Gesamtschule, statt. In dieser ersten Phase reisten elf Schülerinnen und Schüler der Klasse 9G sowie die Spanischlehrerinnen der deutschen Schule, Lidia Sierra García und Esther Ibáñez González, nach Ibiza und wurden dort von den Familien und Lehrkräften des IES Balàfia herzlich aufgenommen, mit denen sie diese einzigartige pädagogische und kulturelle Erfahrung teilten.

Von Anfang an standen Herzlichkeit und Gastfreundschaft im Mittelpunkt. Bereits am Ankunftstag organisierten die Gastfamilien ein Willkommenspicknick in einem Pinienwald in der Nähe der Schule, was einen ersten Kontakt in entspannter und freundlicher Atmosphäre ermöglichte. Es war eine großartige Gelegenheit, das Eis zu brechen und erste Verbindungen zu knüpfen.

An den darauffolgenden Tagen nahmen die deutschen Schülerinnen und Schüler vormittags am regulären Unterricht teil, der von Herrn Raffael Cabrerizo Keil, dem Deutschlehrer der Schule, geleitet wurde. Dies bot ihnen eine wertvolle Gelegenheit, das Bildungssystem der autonomen Gemeinschaft kennenzulernen. Die Teilnahme am Unterricht ermöglichte zudem sowohl den deutschen als auch den spanischen Jugendlichen, die jeweils erlernte Sprache – Deutsch oder Spanisch – aktiv anzuwenden.
In der Pause überraschten die Schülerinnen und Schüler des Ausbildungszyklus Gastronomie des IES Balàfia die Gäste mit einem exquisiten Imbiss, den sie selbst zubereitet und serviert hatten.


Darüber hinaus organisierten weitere Lehrkräfte des IES Balàfia mehrere besondere Workshops, um die Austauscherfahrung zusätzlich zu bereichern: einen Kochworkshop, bei dem die Schülerinnen und Schüler einen Flaó, eine typische ibizenkische Süßspeise, zubereiteten; sportliche Aktivitäten auf den schuleigenen Sportplätzen; einen Cyanotypie-Workshop, in dem die Teilnehmenden mithilfe dieser Kunsttechnik Fotos von typischen ibizenkischen Pflanzen entwickelten; einen Besuch im Centre d’Interpretació des Amunts sowie einen Ausflug in die Natur, um die charakteristische Flora und Fauna der Insel kennenzulernen.

Das Bildungsangebot wurde durch die Teilnahme an einer Radiosendung der spanischen Schule ergänzt, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Lieblingslieder vorstellen konnten, sowie durch eine Musiksession, bei der sie Stücke mit traditionellen Instrumenten aus den verschiedenen im Austausch vertretenen Kulturen spielten. Außerdem überraschten die ibizenkischen Schülerinnen und Schüler ihre deutschen Austauschpartner mit der Aufführung eines traditionellen Tanzes, der einen wichtigen Teil der lokalen Kultur widerspiegelt.

Die Nachmittage waren der Erkundung der Schönheit der Insel gewidmet. Es wurden verschiedene Ausflüge unternommen, darunter ein Rundgang durch den Ort Santa Eulàlia mit einem Besuch des Puig de Missa und des ethnografischen Museums Can Ros sowie ein Spaziergang entlang der Promenade. In Begleitung der Gastfamilien hatten die Schülerinnen und Schüler außerdem die Gelegenheit, die berühmte Gegend um Es Vedrà kennenzulernen. An einem anderen Tag unternahm die Gruppe einen Ausflug nach Ses Salines, wo sie sowohl den Strand als auch die umliegenden Berge erkundete.

Einer der besonderen Höhepunkte war das gemeinsame Mittagessen in der Stadt Ibiza, bei dem alle typische Gerichte der Region probieren konnten. Außerdem unternahm die Gruppe einen Spaziergang über den Paseo de Vara de Rey, besuchte das Interpretationszentrum Madina Yabisa und erkundete die ummauerte Altstadt Dalt Vila mit ihren Bastionen und der Kathedrale. Dieses monumentale Ensemble, das 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, bot der Gruppe einen tieferen Einblick in die Geschichte und das lokale Kulturerbe.

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Der zweite Teil des Austauschs: Besuch in Viernheim

Vom 14. bis 18. Mai fand der zweite Teil des Austauschs statt, bei dem die Schülerinnen und Schüler des Instituto Balàfia nach Viernheim reisten, um ihre deutschen Austauschpartner wiederzutreffen. Die deutschen Gastfamilien sowie die Lehrerinnen der deutschen Schule empfingen die spanischen Schülerinnen und Schüler sowie die spanischen Lehrkräfte Raffael Cabrerizo Keil und Beatriz López Rodríguez mit offenen Armen, womit Tage voller pädagogischer, kultureller und gemeinschaftlicher Aktivitäten begannen.

In den folgenden zwei Tagen nahmen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Klasse 9aG an verschiedenen schulischen Aktivitäten teil. Der Donnerstag begann mit einer herzlichen Begrüßung durch den Schulleiter, Herrn Lutz Ackermann, der an die Persönlichkeit des deutschen Naturforschers und Entdeckers Alexander von Humboldt erinnerte – einer der einflussreichsten Denker seiner Zeit. Er erklärte, dass die Schule seinen Namen trägt als Symbol für Weltoffenheit, wissenschaftliche Neugier und den Respekt gegenüber kultureller Vielfalt, und betonte, dass dieser Austausch eine hervorragende Möglichkeit sei, seinem Vermächtnis Ehre zu erweisen.

Anschließend bereiteten die Schüler mit Unterstützung von Frau Rose ein typisches deutsches Frühstück zu, bei dem traditionelle Brezeln und Plätzchen nicht fehlen durften. Dieses Frühstück fand in der „Villa Kunterbunt“ statt, wo Herr Lars Prechtl vom Jugendförderbereich Viernheim die Gruppe herzlich empfing und spielerische Aktivitäten zur Stärkung des Teamgeistes leitete. An einer so komplexen Schule wie der Alexander-von-Humboldt-Schule sind solche Aktivitäten nicht immer einfach zu organisieren. Doch wenn es schwierig wird, hat Herr Prechtl die bewundernswerte Fähigkeit, selbst das Unmögliche möglich zu machen, wenn es den Jugendlichen zu Gute kommt. Sein Engagement, seine Energie und sein Einsatz für die Jugend sind der Schlüssel zum Erfolg solcher Initiativen wie dieses Austauschs.

Nach dem Unterrichtsende besuchten die Schülerinnen und Schüler das neue Rathaus von Viernheim, wo sie vom Stadtrat Jörg Scheidel und Frau Garbo, zuständig für die Partnerschaftsbeziehungen von Viernheim, empfangen wurden. Bei dieser offiziellen Veranstaltung wurde der Wunsch geäußert, dass San Llorenç de Balàfia, der ibizenkische Ort, in dem sich das Instituto Balàfia befindet, eine Partnerstadt von Viernheim wird, um so neue Wege der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses zwischen beiden Orten zu eröffnen.

Am Freitag nahmen die Schülerinnen und Schüler an einem Technikworkshop unter der Leitung von Herrn Erik Schatz teil, in dem sie lernten, einen Lasercutter und einen digitalen 3D-Drucker zu bedienen, um ein repräsentatives Logo für den Austausch zu entwerfen, mit dem später T-Shirts für alle Teilnehmenden hergestellt werden sollen. Auch im Spanischunterricht unter der Leitung von Frau Esther Ibáñez González arbeiteten die Schülerinnen und Schüler aktiv und auf originelle sowie dynamische Weise an der Anwendung der Sprache. Später leitete Simon Andermann, ein ehemaliger Spanischschüler der deutschen Schule, eine lebhafte Salsa-Session in der Turnhalle der Schule, die den Tag mit einer spielerischen und multikulturellen Erfahrung abschloss.

Exkursionen und Ausblick

Die Exkursionen boten den spanischen Gästen einen umfassenden Einblick in die Region. Sie besuchten die Stadt Mannheim, wo sie einen köstlichen Kebab probierten und eine geführte Besichtigung des Barockschlosses machten. Außerdem erkundeten sie Heidelberg, wo sie einen ganzen Tag damit verbrachten, die bekanntesten Sehenswürdigkeiten zu entdecken. In dieser Stadt übernahmen die Schülerinnen und Schüler selbst die Rolle der Führer und sangen gemeinsam auf dem Philosophenweg, das Lied „Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren“. Der Tag endete mit einer Fahrt mit der historischen Standseilbahn zum Königstuhl, von wo aus alle einen beeindruckenden Blick über die Stadt genießen konnten.

Dieser bereichernde Austausch wäre ohne das Engagement und die Großzügigkeit der teilnehmenden Familien sowie das feste Engagement beider Bildungseinrichtungen nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank gilt den Lehrkräften, die diese Erfahrung ermöglicht haben: Herrn Raffael Cabrerizo Keil und Frau Beatriz López Rodríguez vom IES Balàfia sowie Frau Lidia Sierra García und Frau Esther Ibáñez González von der Alexander-von-Humboldt-Schule, deren ausgezeichnete Zusammenarbeit für die Durchführung unerlässlich war. Die Teilnahme der deutschen Schule wurde zudem durch das Programm Erasmus+ unterstützt, das Initiativen zur Förderung von Mobilität und Lernen im europäischen Raum finanziert.

Dieser Austausch hat bei allen Teilnehmenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen und das Engagement für eine offene, inklusive und europäisch orientierte Bildung gestärkt, die auf gegenseitigem Respekt, Freundschaft und Neugier auf andere Kulturen basiert. In der „Humboldt-Galerie“ der Alexander-von-Humboldt-Schule gibt es eine Fotoausstellung zum Austausch, die während der Unterrichtszeiten der Schule besucht werden kann.

Ohne Zweifel wird dies eine Erfahrung sein, an die sich sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Familien und Lehrkräfte ein Leben lang gern erinnern werden.

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Esther Ibáñez González,

Fachsprecherin für Spanisch an der AvH Viernheim