Kulinarische italienisch-deutsche Partnerschaft (e-Twinning)
Seit 2004 ist die italienische Stadt Rovigo, die 80 km südlich von Venedig liegt, eine Partnerstadt der Stadt Viernheim. Dass die Schülerinnen und Schüler, die das letzte halbe Jahr mit Schülerinnen und Schülern der Viernheimer Alexander-von-Humboldt-Schule zusammengearbeitet und sich gegenseitig von ihren Erlebnissen erzählt haben, gerade das Musikkonservatorium „Antonio Buzzolla“ in Rovigo besuchen, ist ein schöner Zufall.
Die Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim ist eine der ältesten hessischen Europaschulen. Unter Nicht-Pandemiebedingungen bedeutet das, dass es Austausch und Fahrten mit und in das europäische Ausland stattfinden. Eine gute Möglichkeit, den Austausch zwischen den europäischen Schulen trotz Distanz und Pandemiebedingungen aufrecht zu erhalten, ist die Plattform „eTwinning“. Das eTwinning ist ein digitales Erasmus-Austauschprogramm der EU, welches europaweit den Schulen ermöglicht, sich zu vernetzen und gemeinsam Unterrichtsprojekte zu realisieren.
Die Klasse 7aH der Alexander-von-Humboldt-Schule in Viernheim arbeitete gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Ursula Schlieger, der Englischlehrerin Marina Nägel und der eTwinning-Koordinatorin der Schule Christine Moser, mit der Partnerklasse aus der Schule in der Region Adria zusammen. Die italienische Klasse wurde von ihrer engagierten Deutschlehrerin Chiara Dall’Armellina betreut. Gemeinsam einigten sich alle auf das Thema „The Cooking Club“, bei dem es unter anderem um landestypische Gerichte gehen sollte.
Die Klasse 7aH ist eine sehr bunte Klasse und so brachte jede Schülerin und jeder Schüler ein Rezept aus der eigenen Kultur, dem eigenen Zuhause mit. Die Rezepte wurden dann ins Englische übersetzt und gemeinsam wurde entschieden, welche Rezepte man kochen wollte.
Die Wahl fiel auf ein russisches Rezept für gefüllte Pilze und typisch deutsche Plätzchen zur Weihnachtszeit. Beim Kochen und Backen in der Schulküche wurde die Gruppe tatkräftig von der Lehrerin Margarete Fries unterstützt. Um die italienischen Schülerinnen und Schüler miteinzubinden, drehten die Viernheimer Schülerinnen und Schüler Videos zu den Rezepten, die sie später an ihre Partnerklasse schicken konnten. Die italienische Klasse buk eine Schwarzwälder Kirschtorte und erklärte das Rezept in ihrem Video sogar auf Deutsch. Die italienischen Jugendlichen lernen Deutsch als zweite Fremdsprache und sind nun im dritten Lernjahr.
Natürlich wollten die Schülerinnen und Schüler auch wissen, wie die Schule der jeweils anderen Klasse aussieht. Ein persönliches Treffen war wegen der Pandemie leider nicht möglich. Und so drehten beiden Klassen für die jeweils anderen ein Video über ihre Schule, um ihnen alles zeigen und erklären zu können.
Anfang Dezember gab es schließlich sogar ein virtuelles Treffen mit beiden Klassen über eine Videoplattform. In einem Projekttag bereitete die Klasse 7aH gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Marina Nägel und Ursula Schlieger alles für das virtuelle Treffen vor, auf das sich alle bereits freuten. Technisch hat alles gut funktioniert und so konnten sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig vorstellen und einander Fragen stellen. Kommuniziert wurde auf Deutsch und auf Englisch.
Leider endet das Projekt am 1. Februar, aber die Gruppe hofft bereits, dass es möglicherweise in Form eines Sommerprojektes weitergeführt werden kann. „Die Schwierigkeiten der Pandemie konnten wir zum Positiven umdrehen. Wir haben viele digitale Medien, von der eTwinning-Plattform über Microsoft Teams bis hin zu den Handys, mit denen Videos gefilmt und geschnitten wurden, genutzt, um den europäischen Gedanken weiterzuverfolgen und allen Beteiligten einen kulturellen Austausch zu ermöglichen“, zieht Marina Nägel ein sehr positives Fazit über das Projekt.
Die Klasse 7aH mit ihrer Klassenlehrerin