Stolpersteine
Am 25. Juni 2013 wurden die ersten 18 „Stolpersteine“ in Viernheim verlegt. Die Idee der Stolpersteine stammt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der seit den frühen neunziger Jahren in ganz Europa die Verlegungen vornimmt. Ein Stolperstein sollte immer an der zuletzt freiwillig gewählten Wohn- oder
Arbeitsstätte eines durch den Nationalsozialismus verfolgten oder ermordeten Menschen verlegt werden. Dem Betrachter dieser Steine wird dadurch vergegenwärtigt, dass die Menschen aufgrund von rassistischen oder politischen Motiven aus ihrem sozialen oder beruflichen Umfeld herausgerissen wurden. Durch diesen Umstand wird die Anonymität der Opfer aufgebrochen und es wird an ihre Individualität erinnert. Die Verlegung von Stolpersteinen wird aus der Initiative eines Vereines, einer Schule oder Gemeinde vorgenommen.
Im Schuljahr 2011/2012 erarbeitete Studienreferendar Felix Schwarz gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Alexander-von-Humboldt-Schule die ersten Biographien von Opfern des Nationalsozialismus in Viernheim, um später eine Verlegung beantragen zu können. Die Arbeit geschah in enger Zusammenarbeit mit Frau Gisela Wittemann vom Stadtarchiv Viernheim. Da
Herr Schwarz nach seinem Referendariat die Alexander-von-Humboldt-Schule in Richtung Rüsselsheim verließ, übernahm der
Geschichtslehrer Timm Clausen das Projekt und führt die Arbeit seines Kollegen fort. Im Mittelpunkt der Arbeitsgemeinschaft steht aber nicht nur die Verlegung von Stolpersteinen, vielmehr geht es darum, es Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, mit Hilfe originaler Quellen reale Schicksale und Biographien aus dieser schrecklichen Phase der deutschen Geschichte kennenzulernen, um zu begreifen, dass es nie mehr zu Ausgrenzung und Verfolgung aus rassistischen oder politischen Motiven in diesem Land kommen darf.
Aufgrund dieses Anspruches waren die Schülerinnen und Schüler der „Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine“ besonders froh, dass sich die Stadtverwaltung Viernheim dazu entschloss, die Verlegung
von Stolpersteinen in Viernheim zu genehmigen und zu unterstützen. Besonders erwähnt werden sollte,
dass alle Stolpersteine über Spenden von Bürgern, Schulen und Vereinen aus Viernheim und Umgebung finanziert wurden. Besonders das Kollegium der Alexander-von-Humboldt-Schule hat mit vielen Spenden die Umsetzung dieses Vorhabens ermöglicht.
Die Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Viernheim hat sich seit der ersten Stolpersteinverlegung intensiviert. Informationen zur Übernahme einer Patenschaft für Stolpersteine finden Sie unter www.museum.viernheim.de