Sprachbildungskonzept

Sprachbildungskonzept der Alexander-von-Humboldt-Schule Viernheim

Sprache ist nicht nur ein zentraler Pfeiler für eine erfolgreiche Schullaufbahn, sondern ein ganz entscheidender Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Deshalb bieten wir den Schülerinnen und Schülern an der Alexander-von-Humboldt Schule in Viernheim zahlreiche Möglichkeiten zur Sprachbildung sowie zur Sprachförderung an.

Einerseits gibt es an der AvH Viernheim Elemente zur Sprachbildung, die sich an alle Schülerinnen und Schüler richten und daher im Klassenverband stattfinden. Hierzu gehören z.B. der „literarische Herbst“, (Vor-)Lesetage und das Arbeiten mit Printmedien im Fach Politik & Wirtschaft.

Andererseits gibt es - je nach Sprachkenntnissen der Schülerinnen und Schüler - spezielle additive Angebote für spezifische Kleingruppen. In diesen Sektoren bietet die Alexander-von-Humboldt-Schule Viernheim Schülerinnen und Schülern, die Förderbedarf beim Verständnis der deutschen Sprache haben, Förderkurse an. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Förderkurse sind in der Regel Kinder, die mit einer anderen Muttersprache als Deutsch aufwachsen, aber auch Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund finden hier ein Förderangebot.

Besonders schwierig ist für diese Kinder das Verständnis der deutschen Sprache in verschiedenen Fächern wie Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Mathematik. Insbesondere in den einzelnen nicht sprachlichen Fächern müssen Kolleginnen und Kollegen zusätzlich zur Fachperspektive- und Didaktik auch den „Sprachbereich“ im Auge haben und sinnvoll einbeziehen. Dieser schwierige und wichtige Prozess ist auch ein stetig zu entwickelnder Prozess, der eine permanente Feinjustierung bedarf.  Letztlich führt die Unterrichtsentwicklung auch zu einer Schulentwicklung, die für die gesamte Schulgemeinde von großer Bedeutung ist. Letztendlich bleibt die Sprache eine Schlüsselkompetenz für das Individuum zur erfolgreichen Teilhabe in der Gesellschaft und zu einer erfolgreichen sowie glücklichen Lebensgestaltung. Hierfür steht die Alexander-von-Humboldt-Schule.

Im Folgenden werden die verschiedenen Komponenten des Sprachbildungskonzeptes vorgestellt.

Angebote zur Sprachbildung an der AvH Viernheim

Sprachbildende Angebote sind Maßnahmen zur Weiterentwicklung der sprachlichen Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler. Dabei werden den Lernenden vor allem Kenntnisse über verschiedene Textsorten, die häufig im Unterricht vorkommen und daher besonders wichtig für ihre weitere Schullaufbahn sind, wie z. B. Diagramme, Abbildungen, Protokolle, Schaubilder und Steckbriefe, vermittelt. Außerdem werden verschiedene Operatoren (Benennen, Beschreiben, Erklären, usw.) eingeführt und die zugrundeliegenden Anforderungen thematisiert.

Der Erwerb des Sprachgerüsts beginnt hierbei schon in den jüngeren Lerngruppen. Insbesondere in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern werden diese Möglichkeiten genutzt, um vor allem über das Schreiben erste Erfahrungen und Förderungen in der Sprachbildung zu erwerben, z.B. Jahrgang 5: Protokolle schreiben, Reziprokes Lesen, Jahrgang 6: Diagramme beschreiben.

Hinzu kommen für die Ganztagsklassen der fünften und sechsten Jahrgänge jeweils eine Deutsch-Verstärkungsstunde pro Schulhalbjahr. Ziel ist es u.a. Förderbedarfe zu diagnostizieren und diese im Klassenverband für die individuelle Schülerin / für den individuellen Schüler umzusetzen.  

Neben den in den Klassen explizit durchzuführenden Sprachförderangebote gibt es noch weitere sprachbildende Angebote, die den Klassen in Jahrgängen 5-13 zur Verfügung stehen:

  • Förderstunden im Fach Deutsch für die Jahrgänge 5 und 6.

 

  • Sprachförderung in allen Fächern

 

  • eine sehr gut eingerichtete Bibliothek („Humboldt-Bibliothek“), die in den Kernzeiten der Schule vom externen Personal besetzt ist und für die Schülerschaft zur Verfügung steht.

Für Schülerinnen und Schüler mit höheren Sprachförderbedarf werden zusätzliche Fördermaßnahmen additiv angeboten:

Deutsch als Zweitsprache-Kurse in der Sekundarstufe I

  • Leseförderung

 

  • Rechtschreibförderung

 

Diagnose und Evaluation

Um den Förderbedarf der Schülerinnen und Schüler einschätzen zu können, nehmen alle Schüler zu Beginn des fünften Schuljahres an einem Sprachstandstest teil, der von den jeweiligen Fachpersonal durchgeführt wird. Im Laufe der fünften Klasse werden fallbezogen weitere „Retests“ durchgeführt, um einen individuellen Lernstand zu erheben. Somit können Lernfortschritte einzelner Lernenden überprüft werden. 

Organisation

Die Umsetzung des Sprachkonzepts erfordert eine umfangreiche Organisation. Die Zweigleitungen koordinieren mit der Fachbereichsleitung I und der Deutschfachschaft den organisatorischen Rahmen. Die Durchführung der Test stellen die Fachkolleginnen und Fachkollegen des Fachs Deutsch sicher. Die weitere Betreuung der Schülerinnen und Schüler übernehmen neben den Fachkolleginnen und Fachkollegen die LRS-Beauftragte und die DaZ-Beauftragte. Unterstützt werden sie von dem Fachpersonal der Intensivklassen.

Kooperation mit schulischen und außerschulischen Partnern

Die Sprachbildungs- und Sprachförderarbeit der AvH Viernheim ist fest in der Kommune Viernheim verankert. Im Laufe der Jahre ist ein Netzwerk entstanden, an dem viele verschiedene Partner beteiligt sind. Dazu gehört zum einen die Stadt Viernheim, die innerhalb der Kommune die Vernetzung zwischen der Schule und den externen Partnern mitorganisiert. Insbesondere das „Lernmobil“ der Stadt Viernheim und das Stadtteilbüro „Ost“ der Stadt Viernheim unterstützen die AvH auch personell – etwa in der Leseförderung.

DaZ-Bereich

Ein weiterer wichtiger Bereich des Sprachkonzepts ist der DaZ-Bereich, der vor allem auch die Organisation der Intensivklassen miteinschließt. Als Europaschule, die Vielfalt, Toleranz und Integration als wesentliche Werte des Zusammenlebens ansieht, ist daher die Arbeit und das Fördern der Schülerinnen und Schüler des DaZ-Bereichs eine unwiderrufliche Aufgabe der gesamten Schulgemeinde. Neben dem Erwerb der deutschen Sprachkompetenz sind die Ermöglichung der gesellschaftlichen Teilhabe und der Erwerb eines guten Bildungsabschlusses die Ziele in diesem Bereich. 

Um die genannten Ziele zu erreichen, sehen wir als Schule zunächst den schnellen Erwerb einer Sprachbeherrschung vor. Hierzu gibt es in den Intensivklassen eine intensive Beschulung im Fach Deutsch. Neben dem schulischen Bereich erlernen aber die Lernenden auch wichtige Sprachfähigkeiten für den alltäglichen Bedarf im Rahmen von außerschulischen Aktivitäten.

Am Ende der Intensivmaßnahmen zur Sprachförderung können die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Klassen und Zweige schnuppern, um gemeinsam eine für das Individuum gute Schullaufbahn zu ermöglichen.

Nach dem Übergang in eine Regelklasse wird die Sprachförderung in speziellen Deutschförderkurse weitergeführt.